Antwort: Unsere Hauptsorge besteht darin, dass Medikamente, die direkt das Denken und/oder die Wahrnehmung beeinflussen, die Effektivität des Davis-Programms beeinträchtigen könnten. Vereinfacht gesagt, haben Medikamente das Potenzial, die Fähigkeit, optimal von dem Programm profitieren zu können, zu beeinträchtigen. Dies betrifft vor allen Dingen die Wahrnehmungstechniken wie Orientierung oder Ausrichtung.
Da wir nicht vorhersagen können, in welcher Weise Medikamente die Fähigkeit eines Kindes oder Klienten beeinflussen können, bevorzugen Davis-Berater die Arbeit mit Klienten, wenn diese keine Medikamente einnehmen, sofern sie medizinisch nicht notwendig sind. Dies ist häufig dann der Fall, wenn Klienten Medikamente für AD(H)S oder auch bei schwachen wetterbedingten Allergien einnehmen.

Selbstverständlich erwarten wir immer, dass die Entscheidung, ob ein Medikament medizinisch notwendig ist, jeweils von dem behandelnden Arzt getroffen wird. Wir würden niemals empfehlen, dass ein Klient Medikamente für ein Davis-Programm absetzt, ohne das Einverständnis des behandelnden Arztes. Im Fall einer ernsteren medizinischen Situation, wie beispielsweise der Epilepsie, würden wir annehmen, dass diese Medikamente medizinisch notwendig sind und würden nicht erwarten, dass der Arzt eine Veränderung der Dosierung befürwortet. 

Sollten Sie mit Ihrem Kind zu Hause arbeiten, dann ist der wichtigste Punkt, dass Sie Ihr Kind in keiner Weise drängen, sollte es nicht in der Lage sein, positive Ergebenisse mit Hilfe der Orientierung oder Ausrichtung zu erzielen. („Ausrichtung“ siehe: „Die unerkannten Lerngenies“ von R.D.Davis). Genau so wichtig ist es, aufmerksam die Wirkung der Medikamente zu beobachten, auch wenn das Kind in der Lage ist, die Anwendung der oben genannten Werkzeuge zu erlernen und diese zu benutzen. Beobachten Sie genau und einfühlsam, damit meine ich: sollte Ihr Sohn sich beschweren, dass er sich in irgendeiner Weise unwohl fühlt, nehmen Sie ihn mit dem, was er sagt, ernst. Wenn es bei Ihrem Sohn gut funktioniert, toll – wenn nicht, dann liegt es wahrscheinlich an den Medikamenten und es ist vermutlich sinnvoll, dies auch so zu akzeptieren.

Solange Sie langsam und Schritt für Schritt vorgehen, dabei versuchen sensibel auf die Bedürfnisse Ihres Sohnes zu achten und auf diese einzugehen, besteht eine große Chance, dass er von der Davis-Methode profitieren kann. 

Zertifizierte Davis-Berater haben bereits mit vielen Klienten erfolgreich gearbeitet, die Medikamente aufgrund von Epilepsie eingenommen haben. 
Das Schwierige bei diesem Thema ist, dass Medikation und Dosierungen sich unterscheiden, und die individuellen Reaktionen der Patienten auf die Medikamente sehr unterschiedlich sind, so dass man ganz einfach nicht zuverlässig vorhersagen kann, wann ein spezielles Medikament sich als Hindernis bei dieser Arbeit für den Klienten auswirken wird. 

Selbst wenn Ihr Sohn die Orientierung oder Ausrichtung nicht anwenden können sollte, so kann er doch mit Knete arbeiten. Die Ergebnisse sind dann vielleicht nicht so dramatisch bzw. zeigen sich nicht so schnell wie mit der Orientierung/Ausrichtung, aber so lange die Knetarbeit in einer entspannten Atmosphäre geschieht, sollte sie im Laufe der Zeit auch Verbesserungen bringen. (In jedem Fall kann sie nicht schaden und macht großen Spaß!) Darüber hinaus kann Ihr Sohn auch die „3 Schritte zum einfacheren Lesen“ anwenden, mit und ohne das zusätzliche Orientierungswerkzeug.