Die folgenden Fragen wurden uns von Eltern gestellt, die selbständig nach dem Buch „Legasthenie als Talentsignal“ mit Ihren Kindern arbeiten. Abigail Marshall von der Davis Dyslexia Association International hat Ihnen für die weitere Arbeit zu Hause hilfreiche Antworten gegeben.
Lassen Sie Kinder Fehler selbst finden
Mutter:
Meine Kinder haben ihr Alphabet geknetet, das meiner 11-jährigen
Tochter ist leider kein sehr schönes Alphabet. Es ist unordentlich! Die
Alphabete der Jüngeren waren schöner und ich bin so froh, dass sie sich
nicht untereinander verglichen haben.
Frage:
Sollte ich meine Tochter bitten, ihres noch einmal zu kneten? Sollte
ich ihr sagen, dass es so nicht akzeptabel ist? Sie ist einfach von
Natur aus unordentlich.
Wenn
ein Buchstabe rückwärts geknetet ist: Sollte ich sie auf den Fehler
aufmerksam machen oder versuchen, sie ihren Fehler selbst finden zu
lassen?
Nach
einer Pause habe ich meine Tochter gefragt, ob sie mit ihrem
Alphabet zufrieden sei. Sie sagte, sie sei nicht zufrieden und hat
einfach selbständig Verbesserungen vorgenommen.
Antwort: Glückwunsch! Sei haben genau richtig gehandelt.
Sie sollten niemals auf Fehler hinweisen oder ihr Kind auffordern, Dinge zu verändern. Stattdessen sollten Sie ihm helfen, Fehler selbst zu finden, in dem sie zum Beispiel Fragen stellen wie: „Bist du zufrieden?“
Antwort: Glückwunsch! Sei haben genau richtig gehandelt.
Sie sollten niemals auf Fehler hinweisen oder ihr Kind auffordern, Dinge zu verändern. Stattdessen sollten Sie ihm helfen, Fehler selbst zu finden, in dem sie zum Beispiel Fragen stellen wie: „Bist du zufrieden?“
Eine Pause zu machen, war ein guter Schritt. Sie können zusätzlich die Davis®-Werkzeuge benutzen: Lassen Sie ihre Tochter das „Loslassen“ anwenden und dann erinnern Sie sie, ihre „Orientierung“ zu überprüfen (oder ihre „Hände“, wenn Sie die „Ausrichtung“ statt der „Orientierung“ verwenden). Dann können Sie ihr anschließend die Frage stellen: „Bist du zufrieden?“.
Wenn
Ihre Tochter zunächst keinen Fehler bemerkt, können Sie beim
Arbeiten mit dem Alphabet durch Fragen die Aufmerksamkeit auf Fehler wie
rückwärts geknetete Buchstaben lenken (Ergänzung der Redaktion:
Beispiel hierzu: „Bitte prüf einmal, ob schon alle Buchstaben in der
Richtung liegen, wie auf der Vorlage, oder ob Du auch welche findest,
die andersherum liegen.“).
Es
ist sehr wichtig, dass das Kind seine Fehler selbst findet und dass es
sein Alphabet als sein eigenes annimmt und dafür die Kontrolle
übernimmt.
Desorientierung ist in bestimmten Situationen wertvoll
Frage:
Sollte man sich selbst immer wieder auf den Orientierungspunkt
zurückbringen, nachdem man die Orientierungsberatung durchgeführt hat?
Oder ist – nach einiger Übung – das Bewusstsein einer Person stabil am
Orientierungspunkt fixiert? Sollte Letzteres der Fall sein, gibt es
einen Weg, den Prozess der Stabilisation für den optimalen
Wahrnehmungspunkt zu beschleunigen? Zum Beispiel: Zurzeit gibt es eine
Menge Gehirntrainings-Computerprogramme. Ist es vielleicht förderlich,
sie abzuspielen, während man den Orientierungspunkt benutzt?
Antwort: Wenn Sie mit „stabil” „fixiert”
meinen, dass das geistige Auge permanent am Orientierungspunkt bleiben
sollte, so darf dies niemals geschehen. Wir wollen dies nicht, weil
Desorientierung in entsprechenden Situationen ein sehr wertvolles
Werkzeug ist. Es gibt einfach Zeiten, in denen Menschen ihre
Desorientierung brauchen, um Dinge, die in ihrer Umgebung geschehen oder
überwältigende Reize zu verstehen. Wenn Sie meinen, dass der Prozess
den Orientierungspunkt zu finden, zur Gewohnheit werden soll, so dass es
für die Person einfach ist, über längere Zeiträume am Punkt zu bleiben,
dann geschieht dies mit der Zeit und mit mehr Erfahrung. Übung könnte
diesen Prozess beschleunigen. Die Gehirntrainings-Computerprogramme könnten funktionieren,
aber ausschließlich, wenn sie den gleichen Orientierungspunkt
trainieren. Es ist sehr gut möglich, dass sie tatsächlich einen anderen
geistigen Zustand als den Orientierungszustand trainieren. Da wir das
nicht wissen – solche Programme wurden nicht in Zusammenarbeit mit Davis
entwickelt – würden wir Ihnen empfehlen, bei der Kooshball-Übung zu
bleiben und diese zu nutzen.
Noch
ein wichtiger Hinweis: Wenn Sie mit Ihren Fragen von sich selbst
sprechen, dann fühlen Sie sich bitte völlig frei, einen Übungsablauf zu
verwenden, mit dem Sie sich wohl fühlen. Aber wenn Sie mit einem Kind
arbeiten, ist es wahrscheinlich keine gute Idee, den Prozess
beschleunigen zu wollen. Wenn Sie zu schnell zu viel verlangen,
riskieren Sie Widerstand oder Stress bei Ihrem Kind.
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