- Mir wurde gesagt, mein Sohn sei ein dysphonischer
Legastheniker. Ich habe versucht, Informationen zu diesem Thema zu finden, um
mehr darüber zu erfahren und wie ich ihm helfen kann.
- Im vergangenen Jahr wurde bei meiner 14-jährigen
Tochter durch einen Neuropsychologen eine dyseidetische Legasthenie
diagnostiziert. Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir erklären würden, was das
ist.
Antwort: (Von Abigail Marshall)
Die Begriffe „dysphonetisch“ und „dyseidetisch“ werden
verwendet, um die typischen Symptome der Legasthenie zu beschreiben. Wer als
„dysphonetisch“ bezeichnet wird, hat Schwierigkeiten, Laute mit Symbolen zu
verbinden. Er hat es meist schwer, Wörter auszusprechen, und seine Schreibfehler
deuten auf eine sehr schlechte Auffassungsgabe für Laute hin. Dies wird manchmal
auch als „akustische" Legasthenie bezeichnet, weil es sich darauf bezieht,
wie die Person die Laute der Sprache verarbeitet.
Andererseits hat die „dyseidetische“ Person im Allgemeinen
ein gutes Verständnis der lautlichen Begriffe, aber große Schwierigkeiten mit
der Erkennung ganzer Wörter und der Schreibweise. Diese Art der Legasthenie
wird manchmal auch als „Oberflächenlegasthenie" oder "visuelle“
Legasthenie bezeichnet.
Typischerweise werden die Wörter so geschrieben, dass man
sie leicht klanglich entschlüsseln kann, aber sie können sehr weit von der
richtigen Schreibweise entfernt sein. Zum Beispiel das Wort „Flugzeug“ könnte
„Flukzoik“ geschrieben werden. Man sieht auch vertauschte Buchstaben und
manchmal sogar die komplette Umkehr der Schreibweise (z. B. das Wort „lief“
wird „fiel“ geschrieben ) - aber die Buchstaben, die dem richtigen Klang
entsprechen, sind alle vorhanden.
Die meisten Therapieprogramme sind so ausgerichtet, dass mehr
Wert auf das Lautliche gelegt wird. Dadurch wird den „dysphonetischen“
Legasthenikern einigermaßen geholfen, aber diese Maßnahmen befassen sich nicht
mit allen grundlegenden Problemen, die mit Legasthenie zusammenhängen.
Oft wird die Lautierschulung helfen, lesen zu lernen, jedoch
wird der Schüler es noch immer schwierig finden und nicht zum Vergnügen
lesen oder er wird keine Fortschritte erzielen mit Lesematerial, das das Grundschulniveau
übersteigt.
Unglücklicherweise werden die auf dem Lautieren aufbauenden
Programme einem „dyseidetischen“ Legastheniker überhaupt nicht helfen. Vielmehr
wird dessen Verwirrung nur vergrößert, weil er auf etwas gedrillt wird,
was er schon kennt, ohne dabei ein Mittel an die Hand zu bekommen, womit er
Fertigkeiten entwickeln kann, ganze Wörter zu erkennen oder solche, die nicht
genau so klingen, wie sie geschrieben werden.
Ebenso würde wahrscheinlich ein sehr junges Kind, das auch Störungen beim Wahrnehmen
und Verarbeiten von Lauten der Sprache hat, von gezielter Lautieranweisung in Ergänzung zu den Davis-Methoden profitieren.
Dies muss nicht unbedingt eine bestimmte Anleitung sein, die auf legasthenische
Schüler ausgerichtet ist, weil die Davis-Methoden dem Kind die Mittel zur
Verfügung stellen, mit denen es rasch neue Begriffe meistern kann.
Oft haben ältere Kinder und Erwachsene bereits eine
umfangreiche Lautierschulung erhalten, aber immer noch Probleme mit dem
Lesen. Für diese Menschen sind Davis-Methoden oft der Schlüssel, der die
Hindernisse für‘s Verstehen beseitigt und ihnen ermöglicht, bisheriges Training
nutzbar zu machen. Aus diesem Grund erscheinen Fortschritte bei älteren Kindern
und Erwachsenen oft erstaunlich schnell, mit einem Zuwachs an Lesefertigkeit
von mehreren Klassenstufen innerhalb der ersten Woche.
von Abigail Marshall, Übersetzung: Beate Tiletzek
von Abigail Marshall, Übersetzung: Beate Tiletzek
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen