Mittwoch, 12. Dezember 2012

Deutsche Viertklässler schneiden laut IGLU-Studie (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) im internationalen Vergleich bei der Lesekompetenz gut ab. Im Länder-Ranking liegt die Bundesrepublik unter den vergleichbaren Ländern mit 541 Punkten deutlich über dem internationalen Mittelwert. Platz eins erreicht Hongkong mit 571 Punkten, gefolgt von Russland und Finnland mit jeweils 568 Punkten.

Die Studie zeigt aber auch: Kinder aus bildungsschwachen Familien haben in Deutschland weiter nur schlechte Chancen auf einen Schulabschluss, wenn sie nicht besonders gefördert werden. Aber nicht nur diese Kinder brauchen Unterstützung. Für alle Schüler an deutschen Grundschulen gilt: Insbesondere das Lesen und Verstehen von Sachtexten fällt vielen Kindern schwer. 

Rund 15 Prozent der Schüler lesen laut Studie so schlecht, dass sie beim Lernen an weiterführenden Schulen in allen Fächern erhebliche Schwierigkeiten bekommen werden. Laut Angaben von befragten Lehrkräften haben in Deutschland rund 23 Prozent der Grundschüler Bedarf an Förderunterricht im Lesen, den aber nur knapp 11 Prozent erhalten.


Aus der Studie ergeben sich folgende Forderungen, um die Leseleistung von Grundschülern in Deutschland zu verbessern:

● Schülerinnen und Schüler auf den unteren Lese-Kompetenzstufen brauchen eine gezielte Förderung

● Die Anteile von Kindern auf den oberen Kompetenzstufen müssen ausgebaut werden

● Die Lehrerbildung und der Leseunterricht in der Sekundarstufe I müssen reformiert werden

● Die Lehreraus- und -fortbildung (z.B. Diagnostik) muss 
          verbessert werden

● Schülerinnen und Schüler aus benachteiligten sozialen Lagen müssen stärker gefördert werden

● Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund müssen stärker gefördert werden

       ● Das Angebot an Ganztagsgrundschulen und die Nutzung des 
          Ganztags zur gezielten Förderung müssen verstärkt werden

 

Die ausführliche Darstellung der Ergebnisse der aktuellen IGLU-Studie finden Sie hier.



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